Testberichte

Weber Q100 Testbericht

Weber Q100 Testbericht
Weber Q100 Testbericht
Dieser Beitrag enthält Produktnennungen und Werbelinks *

Heute möchte ich euch in meinem Weber Q100 Testbericht einige Eindrücke vermitteln, die dieser Gasgrill nach einem Jahr Benutzung bei mir hinterlassen hat.

Viele kennen die leidige Prozedur: Kohle anfeuern, 10 Minuten lang Grillanzünder verheizen, Fleisch viel zu früh auf den Rost packen, weil der Hunger doch zu groß ist und wenn alle satt sind, ist die Kohle gerade richtig durchgeglüht. Danach ewig warten und ein Haufen staubiger Kohlen beseitigen.

Wer darauf keine Lust mehr hat oder sich sowieso nach einer Alternative umsehen muss, weil ein Kohlegrill nicht in Frage kommt, sollte über den Kauf eines Gasgrills nachdenken.

Die Verarbeitung des Weber Q100

Weber ist bekanntermaßen nichts für den kleinen Geldbeutel, bietet dafür aber eine hervorragende Qualität. Direkt beim Auspacken wird klar: das Ding kann ich mein Leben lang nutzen. Die 11kg Gewicht verraten schon, um was es hier geht: gusseiserner Rost, Aluguss, Edelstahl und ein glasfaserverstärkter Nylonrahmen verleihen einen sehr wertigen und vor allem haltbaren Eindruck.

So schön das am Ende auch ist, Nachteile bringt das Gewicht natürlich auch mit sich. Mal eben zum Picknick mitnehmen wird, jedenfalls ohne das passende Zubhör, sehr mühsam und die Säuberung des Rosts in der heimischen Küchenspüle kann ab und an schon Nerven kosten.

Letztendlich habe ich persönlich allerdings lieber ein stabiles und sauber verarbeitetes Gerät und mühe mich etwas länger mit Säuberung und Transport ab, anstatt eine beheizte Blechwanne zu kaufen.

Das Grillen auf dem Weber Q100

Auf Grund von Platzmangel auf meinem Balkon habe ich mich gezielt für die kleinste Variante von Webers Q-Serie entschieden. Das heißt allerdings auch, dass ich auf Komfortfeatures der größeren Versionen verzichten muss: kein indirektes Grillen, kein Thermometer und keine Ablageflächen an der Seite. Aber dazu später mehr.

Weber Q100 Gaskartuschenhalterung

Weber Q100 Gaskartuschenhalterung

Um den Grill in Betrieb zu nehmen, kann man entweder die Weber Gaskartuschen kaufen (445g, 7,99€) oder mit einem Umbausatz größere Gasflaschen anschließen.

Die allererste Grillrunde habe ich selber noch mit einer Gaskartusche bestritten. Das funktioniert einwandfrei und ist zudem noch sehr praktisch, da der Weber Q100 eine kleinen Metallkorb an der Seite hat, um die Gasflasche dort unterzubringen. Das macht den Transport wesentlich einfacher, da man dann nur den Grill und nicht auch noch die Gasflasche in der Hand hat. Ich habe allerdings nach der ersten Kartusche ein Umrüstset gekauft und mir im Baumarkt eine 5kg Gasflasche besorgt. Der Preisunterschied ist einfach enorm (5kg Gas gibt es für ca. 10€) und falls ich den Grill mal transportieren möchte, kann ich wieder den alten Schlauch und eine Kartusche anschließen.

Der Gasausstoß des Grills kann an einem Ventil stufenlos reguliert werden. Entzündet wird das Gas durch eine integrierte Piezo-Zündung. Sehr praktisch und vor allem sicher!

Der Q100 verbraucht ca. 200g/h bei einer Nennleistung von 2,2KW/h. Der Edelstahlbrenner zieht sich O-förmig unter dem Rost durch und kann ihn damit gleichmäßig erhitzen. Aber genug harter Fakten!
Nach ein paar Minuten aufwärmen kann’s auch direkt losgehen. Die Hitzeverteilung durch den gusseisernen Rost und den Deckel ist ideal, dass Grillgut wird gleichmäßig gegart und der Grillklassiker „außen schwarz innen roh“ zuverlässig vermieden. Durch das Ventil kann die Temperatur zudem auf das jeweilige Grillgut abgestimmt werden. Im Prinzip grille ich fast nur noch mit der niedrigsten Stufe, da meistens dicker geschnittene Rinderfilets oder Fisch auf dem Grill landen, die lieber bei niedriger Temperatur etwas länger ziehen.

Weber Q100 Piezozündung

Weber Q100 Piezozündung

Auf der 43 x 32cm großen Grillfläche lassen sich locker 3-4 Steaks und ein paar Würstchen gleichzeitig zubereiten. Längst gelegt passen auch vier Fischzangen nebeneinander. Für ein paar Leute kann man mit dem Q100 also vernünftig grillen. Wer lieber alles gleichzeitig zubereiten möchte oder eine Gruppe begrillen möchte, sollte sich die größeren Brüder Q200 oder Q300 anschauen.

So macht das Grillen Spaß! Natürlich hat man den unverkennbaren Geruch von knisternder Holzkohle nicht mehr in der Nase, aber da muss jeder selber die Prioritäten verteilen 🙂
Ein paar Wertmutstropfen muss ich indes trotzdem vergießen: Der Kauf eines Weber Q120 wäre am Ende die bessere Wahl gewesen. Die Grillfrequenz hat seit dem Besitz erheblich zugenommen und je öfter ich grille, desto öfter wünsche ich mir auch ein Deckelthermometer um auch mal aufwendigere Sachen haargenau abstimmen zu können. Das muss aber jeder für sich entscheiden. Konventionelle Würstchenzubereiter werden darauf sicherlich keinen allzu großen Wert legen 🙂

Weber Q100 Gasventil

Weber Q100 Gasventil

Ein weiterer Nachteil von Webers kleinstem Gasgrill: indirektes Grillen ist nicht wirklich möglich. Die Brennerstäbe lassen sich nicht einzeln ansteuern und zudem ist der Garraum durch die Größe des Grills etwas beschränkt. Indirektes Grillen ist erst ab dem Q300 möglich, welcher allerdings nicht nur bedeutend teurer ist, sondern auch dementsprechend größer. Für meinen Balkon kam dies leider nicht in Frage, daher musste ich hier Kompromisse eingehen. Wer Interesse an indirektem Grillen hat, sollte sich daher die größeren Modelle näher anschauen.

Da mein Grill auf dem Balkon steht und auf dem Tisch nicht genug Platz ist, habe ich mir noch den passenden Rollwagen und die Abdeckhaube gekauft. Auch hier muss man sagen: gewohnte Weberqualität!

Die Säuberung des Weber Q100

Durch eine herausnehmbare Auffangschale sowie der spezielle Rost, welches das Tropfen von Fett auf den Brenner verhindert, ist die Säuberung mehr oder weniger ein Kinderspiel. Der Grill kann innen gut mit einem nassen Lappen ausgewischt und die Auffangschale ausgeleert und ausgewischt werden. Es bietet sich an, etwas Wasser in die Auffangschale zu geben, da das abtropfende Fett dann nicht an der Schale selber haften bleibt. Zudem gibt es die Möglichkeit, spezielle Assietten in die Schale zu legen.
Der Rost lässt sich mit einer Drahtbürste und etwas Fettlöser relativ gut säubern. Allein die sperrige Größe könnte etwas hinderlich sein, wenn die Spüle nicht groß genug ist. Den Fettlöser sollte man allerdings nur anwenden, wenn es unbedingt notwendig ist. Ansonsten sollte man jeden Kontakt mit Wasser vermeiden.

Mein Fazit zum Weber Q100

Weber Q100 Edelstahlbrenner

Weber Q100 Edelstahlbrenner

Nach über einem Jahr kann ich nur eines sagen: es hat sich definitiv gelohnt! Abgesehen davon, dass ich ohnehin keinen Kohlegrill auf meinem Balkon benutzen dürfte, ist das Grillen mit einem Gasgrill einfach wesentlich entspannter. Kein langes Warten, kein ewiges Saubermachen und Kohlen entfernen, kontrolliertes Einstellen der Temperatur, und und und… ein Traum!

Die angesprochenen Nachteile ergeben sich aus persönlichen Vorlieben, zum Teil aber auch aus dem Preis. Hier muss jeder selber wissen, wie viel er für das Grillvergnügen ausgeben möchte. Der Weber Q100 kann für ca. 180€ im Internet erworben werden. Für einen Weber Q300 muss man allerdings schon mit ca. 480€ rechnen. Dafür hat man allerdings eine hervorragende Verarbeitungsqualität und darüberhinaus 5 Jahre Garantie auf alle Alugussteile und 2 Jahre auf alle restlichen Teile (z.B. Zündung, Brenner, …).

Ich für meinen Teil habe das gute Stück schon länger auf meiner Wunschliste, sollte ich mal in den Genuss kommen, einen Garten mein Eigen nennen zu können 🙂

Wer seinen Weber Q100 zu einem Weber Q120 umbauen möchte, sollte sich unseren Guide dazu anschauen. Viel Spaß dabei!

Anfang 2014 wurde der Q100 aus dem Sortiment genommen und durch den Q1000 ersetzt. Im Prinzip ist es derselbe Grill, allerdings mit einer leicht anderen Form, anderer Zündung und porzellanemaillierten Rosten. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich gerne meinen Testbericht zum Weber Q 3200 ansehen 🙂

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14 Comments

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    WOW Danke für den tollen Bericht. Zwar schade das laut Werk kein indirektes Grillen möglich ist, aber da sind mir keine 300 Eur Aufpreis es wert. Gibt aber wohl doch ein paar Möglichkeiten, das zu machen.
    Hab meiner Frau schon deine Links gegeben, das sie mir das in 3 Wochen schenken kann 🙂 Zwar weiß ich das nun, aber besser so, als nen 0815 Grill der nach nem Jahr defekt ist. 😉

  4. 9

    Schöner Bericht!

    Was das fehlende Thermometer im Q100 angeht:
    Kann man bei Weber als Ersatzteil kaufen. Kostenpunkt ca. 17 Euro.
    Einfach ein Loch in den Deckel bohren, Thermometer einstecken und von hinten mit der beiliegenden Flügelmutter festschrauben.

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    Wir sind vor zwei Jahren nach Australien gegangen und haben einen selbstgebauten Edelstahl-Holzkohle-Grill zurück gelassen. Dicke Träne im Auge aber neues Land, andere Sitten.
    Ich habe durch einen Lagerverkauf von Weber BBQ in OZ den Weber Baby Q100 für umgerechnet 120,- Euro inkl. Versand erworben.
    Total zufrieden, eben Qualität, vor allem wenn man jede Woche die riesigen “Sperrmüll-Grillgeräte” am Strassenrand sieht, die nach kurzer Zeit niemand mehr möchte……

    https://www.ebay.com.au/itm/Weber-Baby-Q100-NSW-Only/162901623997?epid=1808754082&hash=item25edb184bd:g:yRwAAOSwfpBag7rL

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