Am Wochenende haben wir uns an eine ganz besondere und allseits beliebte Grillspezialität gewagt: 3-2-1und 3-2-Fire Ribs! Zusammen mit Pulled Pork und Beef Brisket gehören Ribs zur Heiligen Dreifaltigkeit des BBQs.
3-2-Fire Ribs? Ganz einfach: der Name beschreibt die Zubereitungsmethode. Drei Stunden werden die Rippchen geräuchert, zwei Stunden in Alufolie gewickelt und am Schluss nochmal über großer Hitze kurz direkt gegrillt. Neben der 3-2-Fire Methode gibts noch das 3-2-1-Verfahren, bei dem die Ribs am Ende noch einmal eine Stunde indirekt gegrillt werden. Beim 3-2-1-Verfahren werden die Rippchen noch weicher, bei 3-2-Fire haben sie noch etwas mehr Biss, fallen aber trotzdem schon fast alleine vom Knochen. Ich persönlich habe 3-2-Fire Ribs etwas lieber 🙂
Aber nun erstmal von vorne. Für die Ribs und Trockenmarinade benötigt ihr folgende Zutaten:
Anzahl | Zutat |
---|---|
6-8 Leiterchen | Rippchen (wir hatten Schälrippchen) |
4 EL | grobes Meersalz |
4 EL | Paprikapulver |
8 TL | Knoblauch (Granulat) |
8 TL | Chilipulver |
4 TL | Pfeffer (frisch gemahlen) |
1,5-2 L | Apfelsaft |
Für unsere Ribs haben wir uns Schälrippchen besorgt gehabt. Wesentlich besser eignen sich aber Baby Back Ribs oder St. Louis Style Ribs. Fragt einfach mal den Metzger eures Vertrauens, ob er euch Rippchen nach dieser Art zuschneiden kann.
Zuerst müsst ihr die Rippchen von der Silberhaut und überschüssigem Fett befreien. Um die Silberhaut zu entfernen fahrt ihr am besten mit einem stumpfen Gegenstand (z.B. einem Löffelstiel) unter die Silberhaut, packt sie mit etwas Küchenrolle und zieht sie vorsichtig ab. Wenn die Silberhaut nicht vollständig entfernt wird, können Marinade und Rub nicht richtig ins Fleisch eindringen.
Für den Rub gebt ihr einfach alle Zutaten in einen Mörser und vermengt sie ordentlich. Alternativ geht auch ein Multiboy. Passt aber auf, dass der Rub nicht zu fein wird.
Anschließend packt ihr die Rippchen in eine große Schüssel oder Auflaufform, füllt diese mit Apfelsaft und gebt pro Liter Saft einen Esslöffel Rub hinzu. Nun kommen die Rippchen erstmal über Nacht in den Kühlschrank. Der Apfelsaft macht das Fleisch schön weich und mürbe und sorgt dafür, dass die Gewürze besser einziehen.
Am nächsten Morgen werden die Rippchen aus dem Saft genommen, abgetrocknet, mit etwas Olivenöl und dem Rub eingerieben. Danach alles in Frischhaltefolie wickeln und nochmal sechs Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
Und nun geht’s ans Eingemachte! 🙂
Bereitet euren Grill oder Smoker für das indirekte Grillen bei einer Temperatur von 110-120° vor. Wie eingangs erwähnt werden die ersten drei Stunden die Rippchen erstmal geräuchert. Zum Räuchern eignet sich Buchen- oder Eichenholz. Alternativ kann man natürlich auch Wood Smoking Chips nehmen. In meinem UDS habe ich damals Hickory Chips von Weber verwendet. Da ich leider nur auf meinem kleinen Weber Q120 auf dem Balkon grillen kann, fällt das Räuchern schonmal aus. Wem es genauso ergeht: Kopf hoch! Wer auf den Rauchgeschmack nicht verzichten möchte, kann auch Räuchersalz an den Rub machen. Und wie auch indirektes Grillen mit den kleinen Weber Grills funktioniert habe ich hier ausführlich erklärt. Achtet aber darauf, dass der Deckel nicht am Fleisch anliegt. Da meine Deckelhalterung rausgerutscht war, haben meine Rippchen in der ersten Phase oben am Rand einen kleinen weißen Streifen bekommen. Macht aber nix, war genug da 😉
Nun werden die Rippchen in einen Rippchenhalter gestellt (Geheimtipp: Deckelhalter “Variera” von Ikea zweckentfremden 😉 ) und für drei Stunden gegart. Nach den drei Stunden nehmt ihr die Rippchen runter, legt sie in Alufolie und bestreicht sie großzügig (ruhig 3-4 EL der Marinade noch dazu geben, die Rippchen dürfen fast darin schwimmen) mit einer Marinade aus folgenden Zutaten:
Anzahl | Zutat |
---|---|
300 ml | Apfelsaft |
6-8 EL | Sojasoße |
6-8 EL | Honig |
2 Zehen | Knoblauch |
4 TL | Pfeffer (frisch gemahlen) |
2 EL | Ingwer (frisch gehackt) |
Verschließt die Alufolie nun sicher und stellt die Rippchen wieder in die Halterung. Zwei Stunden später entfernt ihr die Alufolie wieder. Jetzt werdet ihr schon merken, wie weich und saftig die Ribs sind. Fast perfekt!
Heizt jetzt den Grill nochmal voll auf, streicht die Rippchen dünn mit der Marinade ein und legt sie 90 Sekunden pro Seite aufs direkte Feuer. So bekommen sie noch eine kleine aber feine Kruste. Achtet aber auch darauf, dass die Rippchen nicht zu schwarz werden. Durch den hohen Honig-Anteil passiert das schneller als einem lieb ist 😉 Wer viele Rippchen machen möchte, kann die Ribs auch hochkant in die Halterung stellen – der Grill sollte dann aber mindestens 200 Grad haben und die Rippchen brauchen dann noch 2-3 Minuten länger. Es fehlt dann zwar der direkte Kontakt zum Rost, durch die große Hitze fängt die Marinade aber trotzdem an zu karamellisieren.
Diese Methode unterscheidet sich dann auch nicht mehr viel von der 3-2-1-Methode, bei der die Rippchen bei 120 Grad noch einmal für eine Stunde hochkant in den Grill bzw. Smoker gestellt werden. Auch in dieser Phase sollten die Rippchen natürlich nochmal mit der Marinade glasiert werden – bestenfalls direkt am Anfang und 30 Minuten später noch einmal.
Als passende Beilage kann man einen selbstgemachten Coleslaw servieren. Das Rezept dazu gibt’s demnächst ebenfalls auf chefgrill.de!
Und nun wünschen wir einen guten Appetit und viel Spaß beim Nachmachen!
Hallo,
Mirwurde mal von einen Gärtner gesagt, daß man Eiche nicht nehmen soll, da es blausäure bildet beim räuchern/grillen…. Birke sollte da besser sein…
Vielen Dank für dieses geniale Rezept und diese super Idee. So haben wir den letzten richtigen Sommertag bei 30°C nochmal richtig genutzt und den “großen” Grill dann in den Winterschlaf geschickt 🙂
Eure Seite ist nun bei meinem Lesezeichen!
LG Freddy
Ich würde Holzmehl in Alufolie packen und über der Flamme legen.
Somit bekommst du auch Rauch an die Ribs.
Ich packe Ribs nur in Folie und gebe auch nur einen kleinen Schuss Flüssigkeit dazu.
Das hat bis jetzt immer gereicht Ribs weich zu bekommen.